Kompression

Der medizinische Kompressionsstrumpf (MKS) ist in der Therapie phlebologischer und lymphologischer Erkrankungen der Beine und Arme unverzichtbar. Die in den MKS eingearbeiteten elastischen Fäden geben ihm komprimierende Eigenschaften, so dass er einen gleichmäßigen Druck auf die Extremität ausübt. Er bewirkt unter anderem eine

  • Reduzierung des Venenquerschnitts
  • Beschleunigung des venösen und lymphatischen Rückstroms
  • Verbesserung der Venenklappenfunktion
  • Reduktion und Prävention des Extremitätenödems.

Die Versorgung erfordert spezielle Kenntnisse und Erfahrungen in Diagnose, Materialkunde und Messverfahren.

Venenleiden

Venenleiden sind eine Volkskrankheit, über 90 Prozent der Durchschnittsbevölkerung (18 bis 79 Jahre) haben Veränderungen an den Venen. Erste Anzeichen, wie geschwollene oder schmerzende Beine sollten ernst genommen werden. Unbehandelte Krampfadern können Thrombosen oder ein offenes Bein zur Folge haben. Darum ist es wichtig, das Venensystem beim Facharzt oder im medizinischen Fachhandel checken zu lassen. Steht die Diagnose des Arztes fest, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen (z. B. von mediven) ist bei Krampfadern ein absolutes Muss. Sie können bei Notwendigkeit vom Arzt verordnet werden, der medizinische Fachhandel misst sie dann individuell an.

Das Prinzip der Kompressionstherapie ist einfach, aber genial: Schlappe Venenwände werden von außen mit Druck komprimiert. Die Venenklappen können wieder richtig schließen und ihre Ventilfunktion erfüllen. Bewegung ist in der Kompressionstherapie wichtig - jeden Tag! Die Muskelpumpe wird aktiviert, das Bindegewebe gestrafft und die Elastizität der Blutgefäße verbessert.

Venenmittel, sei es in Form von Tropfen, Kapseln oder Cremes können kurzzeitig Beschwerden lindern, aber am krankhaften Zustand der Venen nichts ändern. Sie sind ergänzende Maßnahmen, aber kein Heilmittel.

Hintergrundinformation

90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben Veränderungen an den Beinvenen. Bei einigen sind die Veränderungen so weit fortgeschritten, dass sie dringend behandelt werden müssen.

Nur 23 Prozent sind davon in ärztlicher Behandlung. Dies geht nicht nur auf Kosten der Gesundheit von Betroffenen, sondern belastet das Gesundheitssystem:

Es ließen sich 4,2 Milliarden Euro pro Jahr einsparen, wenn alle Betroffenen konsequent versorgt würden (siehe Bonner Venenstudie, 2003 und Eurocom-Studie, 2004).

Thrombose

Symptome einer Beinvenenthrombose ernst nehmen

Thrombose ist der medizinische Begriff für Blutpfropfbildung. Dabei entsteht innerhalb eines Gefäßes ein geronnenes Blutgebilde. Die Entstehung kann auf einen Gefäßwandschaden, eine Störung der Gerinnung oder eine Verlangsamung der Blutströmung zurückzuführen sein. Die Thrombose ist eine mögliche Komplikation nach Operationen, sowie bei längerer Bettruhe.

Natürlich spielt auch die Veranlagung eine gewisse Rolle. Zum Beispiel haben Frauen, deren Bindegewebe geschwächt ist, ein höheres Risiko, eine Beinvenenthrombose zu erleiden. Auch Raucher, Menschen mit Übergewicht und Berufsgruppen, die viel stehen oder sitzen müssen, gehören zu den Risikogruppen.

Trombose - Risiko für Männer um 50 Prozent höher

Die Bildung eines Thrombus bedeutet, dass der Rücktransport des Blutes zum Herzen behindert wird. Dies führt zu einem Rückstau des Blutes und daher zu einer Schwellung und einem Spannungsgefühl im betroffenen Bein. Bei Thrombosen in tiefer gelegenen Venen spürt man einen dumpfen Schmerz, ähnlich einem Muskelkater. Generell nehmen die Schmerzen ab, wenn das betroffene Bein hoch gelagert wird und die Schwellung wieder geringer ist.

Weitere Merkmale einer Thrombose sind eine überempfindliche und erwärmte, glänzende Haut, die manchmal auch bläulich verfärbt ist. Nicht selten sind die genannten Beschwerden nur gering oder auch überhaupt nicht ausgebildet.

Thrombosen können schwerwiegende Folgen haben: Löst sich ein Gerinnsel von der Gefäßwand ab, kann es mit dem Blutstrom bis in die Lunge gelangen und dort zu einer Lungenembolie führen. Jährlich erleiden etwa 150.000 Menschen eine Lungenembolie. Deshalb gilt grundsätzlich: Bei jedem Verdacht auf eine Thrombose sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Informationen zum Thema Thromboseprophylaxe gibt es bei www.medi.de.

Lymphödem

Stau im Gewebe - Ist es ein Lymphödem?

Der menschliche Körper hat zwei Transportsysteme: Den Blutkreislauf und das Lymphgefäßsystem, das als Einbahnstraße angelegt ist. Es transportiert wie eine Sondermüllabfuhr pro Tag bis zu vier Liter Gewebeflüssigkeit.

Sie ist eine Mischung aus :      Eiweiß, Stoffwechselabfällen, Fett und Wasser.

In den Lymphknoten wird die Gewebeflüssigkeit gespeichert und gefiltert, bevor sie ins Venensystem des Körpers mündet.

Lympherkrankungen: Zirka drei Millionen Deutsche betroffen

Wenn das Lymphgefäßsystem die Flüssigkeit nicht vollständig abtransportiert, staut sie sich im Gewebe. Es entsteht eine sichtbare Schwellung. Die Medizin spricht dann von einem Lymphödem. Eine angeborene Störung, Operations- oder Verletzungsfolgen können die Ursachen sein. Anfangs zeigt sich die Schwellung oft nur am Abend. Sie bildet sich zurück, wenn Bein oder Arm hochgelagert werden. Im weiteren Verlauf bleibt die Schwellung dauerhaft und Hautveränderungen können hinzukommen. Der Arzt kann erkennen, ob tatsächlich ein Lymphödem vorliegt. In neun von zehn Fällen sind Frauen von dieser chronischen Krankheit betroffen.

Lymphödeme können mit Komplexer Physikalischer Entstauungstherapie (KPE) behandelt werden. Lymphdrainagen entstauen die durch Lymphflüssigkeit angeschwollenen Extremitäten. Direkt danach werden Kompressionsbandagen und flachgestrickte Kompressionsstrümpfe (z. B. mediven® 550) angelegt, damit sich nicht wieder Flüssigkeit im Gewebe ansammelt.

!! Ohne dieser Bandagen oder Kompressionstrümpfen bleibt die Lymphdrainage wirkungslos !!

Gymnastik oder Nordic Walking regt die Lymphgefäße in ihrer Arbeit an, fördert gleichzeitig die Beweglichkeit und den Muskelaufbau.

Surftipp: www.medi.de oder www.lymphnetzwerk.de

Oder melden Sie sich einfach zu einem Beratungsgespräch oder einer Maßnahme in unserem Haus an.

Lipödem

Was ist ein Lipödem?

Bei einem Lipödem, auch bekannt als "Reiterhosensyndrom", handelt es sich um eine angeborene Fettverteilungsstörung. Sie ist symmetrisch und kann neben den Beinen auch die Arme betreffen. Erste Symptome zeigen sich gegen Ende der Pubertät: Breite Hüften, Reiterhosen, Polster an den Oberschenkelinnenseiten und säulenartige Beine bis zu den Knöcheln. Ab Hüfte abwärts wirken die Erkrankten im Vergleich zum Oberkörper unproportional, ihre Kleidergrößen differieren nicht selten um zwei bis drei Nummern.

Da nicht nur füllige, sondern auch schlanke Frauen erkrankt sein können, vermutet man hormonelle Ursachen hinter einem Lipödem. Häufig leiden die Frauen unter starken Schmerzen und bekommen bereits bei minimalen Stößen blaue Flecken. In der zweiten Tageshälfte kommt es zu Wassereinlagerungen. Das Lipödem lässt sich weder durch Diät, sportliche Betätigung noch Medikamente beeinflussen. Die Krankheit ist chronisch und kann sich - bleibt sie unbehandelt - verschlimmern.

Da nur wenige Ärzte ein Lipödem korrekt diagnosizieren, verzeichnen viele Frauen oft eine jahrelange Leidensgeschichte.

Hautpflege und Pflegemittel

Was hat trockene Haut mit Venenleiden zu tun?

Die in den Venen liegenden Klappen pumpen das sauerstoffarme Blut aus den Beinen zurück zum Herzen. Sind die Venen erweitert, schließen die Klappen nicht mehr richtig und das Blut versackt in den Beinen. Dort löst es sich in seine Bestandteile auf. Die Gewebeflüssigkeit tritt aus den Venen und verdunstet über die Haut. Sie gerät aus ihrer Balance, wird dünner, juckt und trocknet aus.

Hier kann eine intensive Hautpflegeserie (z. B. von medi) Abhilfe schaffen. Dabei muss die Pflege am Tag anders sein als in der Nacht. Speziell entwickelte Gels kühlen und verringern das Spannungsgefühl tagsüber und nachts pflegen Cremes die strapazierte Haut. Ein cremiger Schaum aus dem Spender ist optimal für sehr trockene Haut. Er zieht sofort ein und hinterlässt keine unliebsamen Rückstände auf der Kleidung

Komfortable Venentherapie - hilft den Venen und der Haut

  • Am Tag mit Kompressionsstrumpf - Pflege und Kühle mit mediven Day und mediven Fresh
  • bei Nacht ohne Kompressionsstrumpf, - Pflege und Regeneration mit mediven Night
  • für trockene Haut mit und ohne Kompressionsstrumpf, - feuchtigkeitsspendende Beinpflege mit mediven Soft
Anziehhilfen und Ausziehhilfen - erleichtern den Umgang mit Kompressionsstrümpfen

Damit ein Kompressionsstrumpf wie eine zweite Haut am Bein oder am Arm sitzt und seine volle Wirkung entfalten kann, muss er passgenau angezogen werden. Damit das Anziehen von Kompressionsstrümpfen leichter fällt, wurden die medi Butler Anziehhilfen entwickelt: diese sind nicht nur für Menschen mit Beweglichkeitseinschränkungen eine große Erleichterung.

Gesetzlicher Anspruch ?

Vtl_files/Seiten/Spezielle_Kompetenzen/Kompressionsstruempfe/Gesetz.jpgenen- und Ödempatienten tun es 2 x pro Jahr ... und beschaffen sich neue Kompressionsstrümpfe

Die Fußspitze ist durchgescheuert, der Zwickel fadenscheinig, an den Kompressionsstrümpfen hat der Zahn der Zeit genagt. Man könnte den Arzt nach einem neuen Rezept fragen. Was steht Kompressionsstrumpfträgern eigentlich zu? Das haben die Spitzenverbände der Krankenkassen 2005 im Hilfsmittelverzeichnis niedergelegt.

Viele Informationen gibt es im medizinischen Fachhandel. Dort wird bei jeder Neuversorgung sorgfältig Maß genommen und die individuellen Ausstattungsmerkmale des Strumpfes mit den Kunden besprochen.

  1. Neue Kompressionsstrümpfe nach sechs Monaten. Venenpatienten steht zweimal jährlich eine Neuversorgung zu. Danach lässt der Kompressionsdruck bei regelmäßigem Tragen nach. Die neue Kompressionsversorgung sichert den Therapieerfolg. Eine Doppelversorgung kann wegen besonderer Beanspruchung oder aus hygienischen Gründen erstattungsfähig sein. Bei starken Veränderungen der Körpermaße kann vor Ablauf von sechs Monaten eine neue Versorgung beansprucht werden. Der Arzt trifft hier die Entscheidung.
  2. Freie Wahl der Kompressionsklasse nach ärztlichem Ermessen. Die starre Zuordnung von Kompressionsklassen zu bestimmten Diagnosen gibt es nicht mehr. Der Arzt kann bei Notwendigkeit auch wieder die Kompressionsklasse 1 verordnen.
  3. Mehr Freiheit in der Therapie bei schweren Indikationen. Viele Anwender können Kompressionsstrümpfe der hohen Kompressionsklassen 3 und 4 nicht selbstständig anziehen. Dann sind zwei Versorgungen einer niedrigeren Klasse möglich, die übereinander getragen werden.
  4. Differenzierung zwischen Rundstrick und Flachstrick. Es wird jetzt zwischen Rundstrickversorgungen für Venenpatienten und Flachstrickversorgungen mit Naht für Ödem-/Lymphpatienten differenziert. Wenn der Arzt die Verordnung für notwendig erachtet, sind auch Maß gefertigte Flachstrick Capri-/Bermudahosen erstattungsfähig.
  5. Viele "Extras" sind nun erstattungsfähig. Die Krankenkassen übernehmen nun auch Zubehörteile für eine noch effektivere Therapie. Das sind für Venenpatienten z. B. ein komprimierendes Leibteil, das Schwangerschaftshosenteil ab Kompressionsklasse 2 oder eine Stoma-Öffnung. Für Ödempatienten übernimmt die Krankenkasse bei Notwendigkeit die Ausstattung der Arm- und Beinstrümpfe mit einem Reißverschluss oder ein separates Handteil beim Armstrumpf. So muss z. B. beim Händewaschen nicht der ganze Armstrumpf abgelegt werden.

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